Brunnen in der Stadt Salzburg haben eine sehr lange Geschichte!
Größere und kleinere (Haus-)Brunnen, verteilt über die Stadt, stellten über viele Jahrhunderte die Wasserversorgung sicher. Im 14. Jahrhundert war die Stadt so groß geworden, dass die Hausbrunnen alleine den allgemeinen Bedarf nicht mehr decken konnten. Deshalb wurden sogenannte Brunnstuben (öffentliche Brunnen), von den Salzburg bald sieben aufweisen konnte, errichtet. Die öffentlichen Brunnen wurden dem Baustil ihrer Zeit entsprechend künstlerisch gestaltet. Im 17. Jahrhundert gab es in Salzburg etwa dreihundert private Hausbrunnen, die fast alle aus dekorativen Marmor gehauen und mit Löwenköpfen, Masken und Puttos verziert waren.Im 19. Jahrhundert wurde damit begonnen, die Wasserzuleitungen bis in die einzelnen Häuser direkt zu verzweigen, sodass Hausbrunnen und öffentliche Brunnen sukzessive ihre Funktion verloren. Einige Brunnen wurden im Lauf der Zeit versetzt. Zum Beispiel „wanderten“ der Engelwirtsbrunnen oder auch der Fischputtobrunnen mehrfach, bevor diese zu ihren heutigen Standplätzen kamen. Der Residenzbrunnen, wie auf diesem Bild, ist ein monumentaler Brunnen, der zwischen 1656 und 1661 im Auftrag von Erzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein geschaffen wurde und wohl von Tommaso di Garona ausgeführt wurde. Der Brunnen besteht aus drei Brunnenbecken und vier Figurengruppen.Die Erzeugung des Wasserstrahls war die Meisterleistung des Baumeisters Giovanni Antonio Daria. Er erreichte dies durch Maschinen in der Brunnhausgasse, Wasserleitungen und Speicherbecken am Festungsberg. Heute erledigt diese Aufgabe eine elektrische Pumpe.

Kurioses

Der größte Brunnen in Salzburg und eines der bedeutendsten europäischen Barockdenkmäler stand schief. Wer den Brunnen in Richtung Alten Markt oder Kirche zu Ehren des Erzengels Michael oberflächlich betrachtete, konnte es kaum zu erkennen. Wer jedoch nahe an den Brunnen herantrat und den Wasserspiegel im Becken genau betrachtete, der konnte die geringe Schräge und den Unterschied von ein bis zwei Millimeter am Beckenrand sehen. Deshalb wurde von Juli 2008 bis Juni 2009 der Brunnen um mehr als eine Million Euro restauriert: Sprünge, Risse, Verlagungen, Versinterungen, falsche Plomben, korrodierende Eisenverklammerungen, falsche Fugenmassen und Verkittungen, Stellen mit falschen Steinen und andere Schäden wurden dabei beseitigt. Die unterste, später ergänzte achteckige Stufe wurde entfernt, ebenso die mit einer Kette verbundenen Poller, die Schäden von Fahrzeugen verhindern sollte und gleichzeitig einen Zugang offen ließ. Poller waren bereits im 19. Jahrhundert am Brunnen aufgestellt, wie aus einer Zeichnung von 1889 hervorgeht.